Pressemitteilungen

Der ZVDS bietet nun den gemeinsam von FONASBA und der Association of Ship Brokers and Agents, USA (ASBA) entwickelten Fernkurs für jungen Schiffsagenten an. Der Kurs beinhaltet eine Einführung unter anderem in folgende Bereiche:

  • Rolle und Aufgaben eines Schiffsagenten, Aufbau einer Agentur und Verhältnis zum Prinzipalen; Ver-antwortlichkeiten beim Ein- und Ausklarieren von Schiffen
  • Einführung in gängigen Schiffs- und Ladungstypen und ihre zu beachtenden Besonderheiten,
  • Einführung in die gängigen Charterbedingungen sowie in die schifffahrtsbezogene Terminologie,
  • Übersicht über die für einen Transport notwendigen Dokumente und ihre Rolle für den Agenten,
  • Beziehung zwischen dem Agenten und anderen Dienstleistern, z.B. Inspektoren, Besichtigter, etc.

Kurssprache ist Englisch. D.h., die Lernmaterialien sind in englischer Sprache gehalten und auch die allgemeine Kommunikation sowie die Prüfungen erfolgen auf Englisch. Teilnehmer, die erfolgreich an der Abschlussprüfung teilnehmen, erhalten als Beleg für ihre erfolgreiche Teilnahme das FONASBA Agent Diploma. Die Abschlussprü-fung besteht aus einem online Multiple-Choice-Test mit 50 Fragen. Die Prüfung ist bestanden, wenn 75% der erreichbaren Punkte erzielt werden. Der Test ist beliebig oft wiederholbar. Die Gebühr für den ersten Versuch ist in der Teilnahmegebühr enthalten. Für jeden weiteren Versuch fällt eine Gebühr in Höhe von 50 EUR an. Es gibt weder eine Pflicht zur Abschlussprüfung noch eine Vorgabe, wann diese zu erfolgen hat.

Am Kurs FONASBA Agent Diploma können alle Mitarbeiter von ZVDS-Mitgliedsunternehmen teilnehmen. Da eine direkte Anmeldung bei der ASBA bzw. FONASBA nicht möglich ist, erfolgt die Abwicklung über die Ge-schäftsstelle des ZVDS mittels es beigefügten Anmeldebogens. Die Teilnahmegebühr beträgt 200 EUR. Sobald der Anmeldebogen und die Gebühr bei der ZVDS-Geschäftsstelle eingegangen sind, erfolgt die Registrierung der Kursteilnehmer bei der ASBA. Von dort erfolgt auch der Versand des Lernmaterials per E-Mail. Um Betrugs-versuche zu vermeiden, findet die Abschlussprüfung in den Räumen des ZVDS statt. Alternativ kann diese auch in den Unternehmen erfolgen, wenn sichergestellt wird, dass kein Hilfsmaterial verwendet werden kann.

Weitere Informationen können bei der Geschäftsstelle angefordert werden.

Am 9. März 1918 - mitten in den Wirren des Ersten Weltkrieges - entschlossen sich die verbliebenen Schiffsmakler aus Altona, Bremen, Danzig, Hamburg, Königsberg, Lübeck Stettin, und Wismar ihre Aktivitäten zu bündeln, um sich Gehör bei der damaligen Reichsregierung zu verschaffen und gründeten den einen eigenen Fachverband. Sie legten damit den Grundstein für die 100-jährige Geschichte des Zentralverband Deutscher Schiffsmakler e.V. Auch wenn der Beruf des Schiffsmaklers wesentlich älter ist und bereits seit Jahrhunderten Teil der maritimen Branche war, etablierte sich erst mit der Gründung des Zentralverbandes eine landesweite Berufsvertretung, die noch heute - neben den regionalen Vertretungen - aktiv ist.

In den vergangenen 100 Jahren erlebten die Schiffsmakler in allen Bereichen große Veränderungen. Kriege, Wirtschaftskrise und Protektionismus ließen den Außenhandel wiederholt einbrechen oder führten zum Wegfall traditioneller Märkte. Zwei Mal musste in Folge verlorener Kriege völlig neu begonnen werden. Hinzu kamen technische Innovationen, die die Arbeitswelt und die Kommunikation regelmäßig revolutionierten. Gaben der Brief und das Telefon lange die Geschwindigkeit der Kommunikation vor, so ist der sekundenschnelle, elektronische Datenaustausch heute nicht mehr aus dem Berufsalltag wegzudenken. 

 Hierzu erklärt der ZVDS-Vorsitzende Christian Koopmann: „Allem Wandel und Anpassungsdruck zum Trotz sollten wir uns einer Sache stets bewusst sein, Schiffe und Schifffahrt wird es wohl auch noch auf lange Sicht geben. Es gibt daher keinen Grund die Zuversicht grundsätzlich zu verlieren. Es gibt gute Gründe auch weiterhin an die Chancen zu glauben, die der Schifffahrtsstandort Deutschland bietet. Allerdings wird man sich dafür wieder einmal an die neuen Rahmenbedingungen, insbesondere mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung - anpassen müssen.“

Bereits im Mai 1919 erfolgte die Verlegung des Verbandssitzes nach Hamburg und die Umbenennung in den noch heute gültigen Vereinsnamens und am 14. September 1920, die Eintragung des ZVDS unter dem  heute noch verwendeten Namen in das Vereinsregister der Hansestadt Hamburg. Heute ist der Zentralverband Deutscher Schiffsmakler e.V. (ZVDS) die nationale Dachorganisation aller in der Bundesrepublik Deutschland ansässigen Schiffsmakler und Schiffsagenten. Insgesamt sind rund 260 Unternehmen im Verband organisiert. Die Mitgliedschaft setzt sich aus Befrachtungsmaklern, An- und Verkaufsmaklern, Klarierungsagenten sowie Linienagenturen zusammen. Insbesondere über die Linienagenturen sind nahezu alle größeren ausländischen Reedereien im ZVDS organisiert, die auch die wesentlichen Kunden der deutschen Häfen darstellen.

Aus Anlass des 100-jährigen Bestehens wird im Anschluss an die diesjährige Mitgliederversammlung am 18. April 2018 einen Empfang für die Mitglieder und Gäste des Verbandes geben.

 

(2.3.2018) In diesem Jahr wird es wieder eine Global Liner Konferenz geben. Hierfür sind der 15.-16. Mai 2018 vorgesehen. Eine Kopie der Agenda haben wir beigefügt. Weitere Details zu dieser kostenpflichtigen Veranstaltung sind online unter https://maritime.knect365.com/global-liner-shipping/  zu finden.

Mitglieder der Vereinigung erhalten einen Rabatt von 20%. Interessierte Mitglieder bitten wir, sich diesbezüglich bei der Geschäftsstelle zu melden.

(21. August 2017) Mit großer Freude hat der Zentralverband Deutscher Schiffsmakler e.V. (ZVDS) die Entscheidung des internationalen Schiffsmaklerverbands FONASBA aufgenommen, den diesjährigen FONASBA YOUNG SHIP AGENT AWARD 2017 an Herrn Niklas Soltow (SCA Logistics GmbH, Kiel) zu vergeben.

Mit seiner Arbeit „OPPORTUNITIES AND CHALLENGES FOR PORT AGENTS BY THE INCREASING DIGITAL PROGRESS OF THE MARITIME SECTOR“ setzte er sich im Rahmen dieses internationalen Wettbewerbs mit der Frage auseinander, wie die zunehmende Digitalisierung das Arbeitsumfeld des Hafenagenten verändert, und konnte sich damit in der Endrunde gegen Wettbewerber aus Argentinien, Brasilien, Kenia und Kroatien durchsetzen.

Auf Einladung des ZVDS wird Herr Soltow nun im Oktober nach Dubai reisen, wo er im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung der FONASBA den Preis persönlich entgegennehmen wird.

(Quelle: SCA Logistics GmbH)

(29.03.2017) Die Mitgliederversammlung des Zentralverband Deutscher Schiffsmakler e.V. (ZVDS) steht ganz unter dem Vorzeichen der kommenden Nationalen Maritimen Konferenz. Fehlende Anbindung der Verwaltung ist aus Sicht des ZVDS das größte Hemmnis bei der Digitalisierung.
 
„We are fully booked `till May! - das ist einer der schönsten Sätze der letzten Monate“, freut sich der Vorsitzende des Zentralverbands Deutscher Schiffsmakler e.V., Christian Koopmann, „auch wenn das im Augenblick im Wesentlichen für den Linienbereich und nur für den Containermarkt gilt“. Aber auch in der Trampschifffahrt seien wieder steigende Charterraten zu beobachten. So konnte der von den Schiffsmaklern herausgegebene New ConTex seit Jahresbeginn 47 Punkte zulegen. Koopmann weiter: „Auch wenn es noch dauert, bis wir wieder bei einem auskömmlichen Ratenniveau sind, die Richtung stimmt schon mal und wir hoffen, dass es so weitergeht.“
 
Dementsprechend stand die diesjährige Mitgliederversammlung der ZVDS unter guten Vorzeichen. Gleichwohl dürfe dieses nicht über die Herausforderungen hinweg täuschen, vor denen der Verband und die Mitglieder stehen. Koopmann weiter: „Die schwache Einkommenssituation verführte viele Reeder dazu, auch bei den Kommissionen für Agenten und Maklern sparen zu wollen. Wer aber immer nur den günstigsten Preis sucht, darf sich nicht über mangelnden Service und fehlende Qualität beschweren.“ Es werde daher eine Aufgabe des Verbandes sein, in Einklang mit den internationalen Partnerverbänden dafür zu werben, dass Qualität auch ihren Preis habe – und das gleichermaßen bei Reedern, Maklern und Agenten.
 
Zudem setzte sich der Trend zur Konsolidierung weiter fort. „Auch im letzten Jahr gab es Unternehmenszusammenschlüsse und Pleite, das blieb auch nicht ohne Auswirkungen auf unsere Mitgliederbasis. Daher werden wir uns in diesem Jahr überlegen müssen, wie die zukünftigen Verbandsstrukturen aussehen sollen“, berichtete der ZVDS-Geschäftsführer Dr. Alexander Geisler. „Die Anzahl unsere Mitglieder ist überschaubar, aber die Effektivität unseres Verbandes hat dennoch höchste Priorität“, so Geisler.    
 
War das letzte Jahr noch von der Diskussion um die Entwicklung der Infrastruktur geprägt, so standen die inhaltlichen Debatten dieses Jahr ganz unter dem Vorzeichen der Digitalisierung. „Man mag es mögen oder nicht - die Digitalisierung ist das neue MEGAWORD. Dabei ist dieses Thema eigentlich nicht wirklich neu für uns“, stellte Christian Koopmann klar. Koopmann weiter: „Der elektronische Datenaustausch und der Aufbau digitaler Lieferketten gehören bereits seit Jahren zum Berufsalltag in der maritimen Branche. Unsere Agenturen bilden die Schnittstelle zwischen den globalen Headquarters der Reedereien und den hiesigen Terminals, Spediteuren sowie den Verladern. Gleichwohl hat die Entwicklung durch die neuen technischen Entwicklungen einen erheblichen Schub erfahren.“
 
Kritisiert wurde, dass besonders die Verwaltung bei dieser Entwicklung nicht immer mithalten kann.
 
Hierzu Koopmann: „Leider müssen wir feststellen, dass sich die Verwaltungen nicht mit derselben Geschwindigkeit an die digitalen Veränderungen anpassen, wie unsere Mitgliedsunternehmen. Hier fehlt es teilweise an der Infrastruktur und so manche Landesbehörde nimmt die Meldungen der Schiffe nur in Papierform an, da es an PC´s fehlt. Und auf der deutschen Bucht und auf anderen Seerevieren fehlt es noch an einer für den schnellen Datenaustausch notwendigen Netzabdeckung. Es freut uns daher außerordentlich, dass die Bundesregierung das Thema „Digitalisierung“ zum Leitthema der kommenden Nationalen Maritimen Konferenz gemacht hat und wir hoffen, dass von der Konferenz auch ein Signal an die Verwaltungen und Behörden ausgeht, endlich digital aufzurüsten und sie in die Lage versetzt werden, die vorhandenen Daten zum Wohle aller zu nutzen. Denn mit der Schaffung elektronischer Meldewege soll unserer Meinung nach in erster Linie eine Prozessbeschleunigung und Verfahrensvereinfachung für alle Beteiligten erreicht werden. Eine Arbeits- und Kostenverlagerung von der Verwaltung auf die Wirtschaft darf damit nicht verbunden sein.“
 
Kritisch sehen die Schiffsmakler die „Goldgräberstimmung“, die mit Blick auf die Fördermittel ausgebrochen zu sein scheint. „Es ist schon sehr erstaunlich, wie viele branchenfremde Unternehmen und „Forschungseinrichtungen“ sich aktuell auf dieses für unsere Mitglieder nicht völlig neue Thema stürzen. Es ist ein natürliches, betriebswirtschaftliches Interesse unserer Mitgliedsunternehmen, die Vorteile zu nutzen, die sich aus der Digitalisierung ergeben, und diese Entwicklung darf nun nicht zu einem Selbstbedienungsshop für Beratungsunternehmen werden. Daher sollte der Fördergeber aus unserer Sicht auf dem bewährten IST-Zustand aufsetzen. So können Fehlinvestitionen und Doppelförderungen vermieden werden.“
 
Zumindest personell besteht bei dem ZVDS kein Engpass. Nach Ablauf seiner regulären Amtszeit wurde Jan Wollschläger (Frachtcontor Junge & Co. GmbH, Wilhelmshaven) als Vertreter der Vereinigung Wilhelmshavener Schiffsmakler und Schiffsagenten e.V. erneut in den Vorstand gewählt.
 
Als Gastredner im Rahmen des traditionellen Abendessens sprach vor rd. 100 Teilnehmern Herr Achim Wehrmann (Bundesministerium für Verkehre und digitale Infrastruktur), der einen Ausblick auf die kommende Nationale Maritime Konferenz sowie die geplante Maßnahmen zur Förderung der Digitalisierung der maritimen Branche gab.
 
Bereits einige Stunden zuvor trafen sich die Mitglieder der Vereinigung Hamburger Schiffsmakler und Schiffsagenten e.V. (VHSS) zu ihrer Mitgliederversammlung und berieten sich über die aktuellen Themen. In diesem Zusammenhang wiederholte der VHSS-Vorsitzende seine Kritik an den Umweltverbänden. Koopmann abschließend: „Auch wenn wir leider immer noch nicht die Fahrrinnenanpassung beginnen können, so gilt es doch festzuhalten, dass der NABU und der BUND das Verfahren verloren haben. Sie wurde von dem Bundesverwaltungsgericht letztlich abgewiesen. Es wäre daher nicht nur fair und anständig dieses endlich zu akzeptieren, sondern auch ein Ausdruck rechtstaatlichen Denkens. Es ist nicht ehrenrührig in einem Rechtsstreit zu unterliegen - es wird nur peinlich, wenn man sich partout weigert, dieses Ergebnis anzuerkennen, weil es nicht in die eigene Ideologie passt.“ Aus Sicht der VHSS sollten sich die Verbände konstruktiv in die Pläne zur Planergänzung einbringen, aber nicht wieder versuchen, über diesen Umweg das Gesamtprojekt zu torpedieren.   
 
Und auch der VHSS-Vorstand erhielt Verstärkung. So wurde mit großer Mehrheit Herr Boris Wehmann (MSC Germany S.A. & Co. KG) als neuer Beisitzer gewählt